IWINEUMANN
Sail away ...
 

Karibik-Segeltörn vom 02. Februar bis 02. März 2002

 

Zweiter Abschnitt von Martinique  über Dominika, Antigua nach Guadeloupe.

 

Dieser Törn führte  uns in den wohl urtümlichsten Teil der kleinen Antillen, hat doch gerade in diesem Gebiet die Natur äußerst verschwenderisch gewirkt.

Tropische Regenwälder in einer unbeschreiblichen Vielfalt, was die Farben und Formen der Blumen, Bäume und Blätter anbelangt, wechseln sich ab mit einer Vielzahl immer rauschender Bäche und Wasserfälle.

Tiere und Pflanzen unter Wasser vermitteln den Eindruck, als wäre man zum Schnorcheln oder Tauchen in einem Riesen-Aquarium.

 

Was aber den ganz besonderen Reiz dieses Segel-Reviers ausmacht und auch eine der größten Attraktionen der kleinen Antillen darstellt, ist die Beständigkeit des Wetters, des Klimas und der vorherrschenden Passat-Winde. Beachtet man die Hurrikanzeit - sie liegt zwischen Juli und November - braucht man sich über den Wind, einem der wichtigsten Faktoren beim Segeln, im Februar wirklich keine Gedanken zu machen. Bläst er doch konstant aus Nordost bis Ost mit Stärken zwischen 3 und 6 Beaufort

Die neuen  Mitsegler waren natürlich ebenfalls von Anfang an von dieser „schönen Lady“, der Kreole, hell begeistert und schnell mit ihr vertraut. Nach kurzer Zeit saßen auch bei dieser Crew die Manöver, wie Wenden, Halsen etc. bei Starkwind und rauher Atlantiksee perfekt.

Dieser Törnabschnitt, der für meine Frau Ingeborg und mich schon der zweite (s.o.) war, führte von Martinique nach Norden über Dominika, Guadeloupe nach Antigua und von dort zurück nach Guadeloupe.

Die Formalitäten des Klarierens  (beim Ein- und Auslaufen eines Schiffes die Zollformalitäten erledigen) waren überhaupt kein Problem mehr, kannten wir doch bereits die erforderlichen Prozeduren sehr genau.

Zunächst wird  vom Skipper mit der Crewliste, in mehrfacher Ausführung, den Pässen und Schiffspapieren klariert, erst danach darf die Crew von Bord.

Hört sich alles sehr kompliziert an, ist es aber eigentlich nicht, wenn man sich mit den Gegebenheiten arrangiert.

Um der neuen Crew Gelegenheit zu geben, sich auf das Leben an Bord einzustellen, führte uns unser erster Schlag von Le Marin in Richtung Norden, in die Nähe von Fort de France (eine relativ kurze Etappe).

Von dort aus ging es am nächsten Tag, nun schon eine längere Seereise, nach St. Pierre.

Die Stadt, ehemals die Hauptstadt von Martinique, wurde vor 100 Jahren durch einen Vulkanausbruch völlig zerstört, es gab 30000 Tote zu beklagen

Nur ein einziger überlebte durch Zufall die Naturkatastrophe, er saß zur Zeit des Ausbruchs im Gefängnis.

Unsere Mitsegler warfen einen Blick in das Museum, danach klarierten wir aus und genossen die karibischen Eindrücke.

Nach einer ruhigen Nacht an Bord ging es mit genügend Wind und freiem Atlantikpassat nach Dominica, für mich übrigens eine der schönsten Inseln des Archipels.

Hier wurden wir sofort von einem Empfangskomitee, bestehend aus mehreren Boatpeople, in Empfang genommen.

Zwei schwarze Hände erscheinen am Reelingsdraht und eine meist freundliche Stimme ruft: Hey Skip, want some bananas or limes? Give me your rope please! You need water?

Oft sind es Jugendliche, die ihre Familien ernähren und auf die wenigen EC $ der Bootstouristen angewiesen sind.

Die Qualität der angebotenen Waren ist meist gut und die Preise sind soweit in Ordnung.

Auch hier gilt die Regel, je mehr man sich mit der Situation der Jungens auseinandersetzt und diese auch akzeptiert, umso weniger wird man im Einzelfall aufbrausend, abweisend oder gar arrogant behandelt

Für gewöhnlich ist es dann so, dass einer zum Guide bestimmt wird, danach halten sich die anderen meist höflich zurück.

Wir hatten kaum mal ein Negativerlebnis. Bei sonstigen Geschäften, wie z. B. Mietwagen für Landgänge oder bei Einkäufen, kamen bei manchmal zähen Preisverhandlungen meistens akzeptable Preise heraus; selten hatten wir aber das Gefühl, über den Tisch gezogen worden zu sein.

 

Bedingt durch die fast täglichen tropischen Regengüsse, die übrigens von den Einheimischen „liquid sunshine„ genannt werden, gibt der Regenwald eine Kulisse ab, die unbeschreiblich ist. Natürlich war da ein Landgang angesagt.

Bananen, Orangen, Grapefruits, Mangos, Kakao, Kaffee, Zuckerrohr; all dies wächst das ganze Jahr über in Hülle und Fülle. Man findet eine ungeheure Pracht tropischer Bäume und Pflanzen. Während unserer Tour mit dem Auto kamen wir vorbei an quirligen pittoresken Dörfern, schönen Kirchen aus Holz gebaut, wunderschön anzusehen die freundlichen Kinder in ihren schicken Schuluniformen.

Nachdem wir einen schon ziemlich beeindruckenden Ausflug mit dem Auto hinter uns hatten, kam als absolutes Highlight eine Bootsfahrt, mit einem Ruderboot den Indianriver hinauf, hinzu.

 

Die Farben des Wassers und der Pflanzen sind hier so intensiv, dass es fast schon kitschig erscheint.

Unbeschreiblich die Pflanzen und Tierwelt, wir wurden in eine völlig andere Welt versetzt.

Am Ende der Bootsfahrt befand sich mitten im Regenwald zwischen Bananen und Kokospalmen eine Bar, natürlich nahmen wir dort einen Drink zu uns, unseren Bootsführer (Namen?) luden wir dazu ein.

Wieder zurück auf unserem Schiff, hörten wir noch lange die nie aufhörenden karibischen Klänge aus den Häusern und Kirchen über die Bucht klingen.

Nach dem Abendessen, das übrigens wie immer sehr gut schmeckte, nahmen wir im Cockpit unseres Schiffes vor dem zu Bett gehen noch ein Gläschen unseres köstlichen französischen Rotweins zu uns.

Ein wunderschöner Tag neigt sich zu Ende und die leichte Atlantikdünung wiegte uns alle sanft in den Schlaf.

Für uns alle war völlig klar, nach Deutschland (Tübingen, Markgröningen, München) brachte uns so schnell nichts mehr zurück.

 

Am nächsten Tag bekamen wir die ganze Schönheit der Karibik auf einem Fleck präsentiert.

Wir legten uns vor Anker in den Iles de Saintes, kleine der Hauptinsel Guadeloupe vorgelagerte Inseln, wo winzige Palmenstrände und ein wunderschönes südfranzösisches Dorf so mit das Schönste an Eindrücken bieten, was man sich vorstellen kann.

Ein weiteres Highlight waren hier die Fahrten mit unserem Dinghi, einer hatte immer einen nassen Hinter, zumal wenn genau dann abgelegt wurde, indem sich die Heckwelle des Schiffes aus Guadeloupe genau auf unserer Höhe befand.

 

Am nächsten Tag verließen wir die kleinen Inseln in Richtung Guadeloupe. Unser Ziel war der kleine Fischerort Anse Deshaies . Die Wanderung den gleichnamigen Fluss hinauf brachte uns leider nicht den erwarteten und im Reiseführer auch angekündigten Eindruck.

Beim nächsten Mal müssen wir mehr Zeit dafür mitbringen, vielleicht wäre es weiter oben noch ein richtiges Abenteuer geworden.

 

An diesem Abend gingen alle mit einer gewissen Spannung zu Bett, war doch am nächsten Tag ein sehr langer Segeltag angesagt.

Noch in der Dämmerung holten wir Anker auf und segelten mit sehr gutem Wind der Sonne entgegen.

Allein schon dieses Erlebnis, mit prallen Segeln, nur das Rauschen der See und das Pfeifen des Windes in der Saling hörend, sicher und geborgen im Cockpit sitzend, im Atlantik sein, eigentlich unbeschreiblich.

 

An der Vulkaninsel Monserat vorbei segelten wir am Nachmittag in die Bucht von English Harbour ein.

Die Engländer hatten schon recht, dieser Platz war wirklich sehr sicher und von See her kaum einzusehen. Ein perfektes Versteck vor allen Feinden.

Herrlich anzusehen die alten Lager- die Offiziers- und Mannschaftshäuser, alles war wieder aufgebaut und liebevoll gepflegt.

Neben Nelsons Dockyard wurde einklariert.

Hier noch etwas penibler als auf den anderen Inseln, aber kein Problem für uns.

Die Stadtrundfahrt durch St.Johns, Inselhauptstadt, und die nähere Umgebung brachte uns einen schönen Eindruck über die Insel.

Unser Tagesankerplatz in der „Non such Bay“ war einmalig. Die Wasserfarben wechseln von Tiefblau vor dem Riff bis Hellgrün am Ankerplatz. Helga und Joachim schwammen vom Boot aus auf eine kleine sandige Ecke zum Träumen und genossen das Alleinsein.

Die Unterwasserszenerie ist hier einzigartig und verkörpert im Zusammenhang mit dem sicheren Ankerplatz den Traum vom Paradies für Segler und Taucher gleichermaßen.

 

Nach zwei Übernachtungen wieder auf den Weg zurück nach Guadeloupe machen mussten.

 

Auf dieser Passage, auf der normalerweise jeder Segler auf seine besonderen Kosten kommt, hatten wir jedoch keinen Wind und mussten deshalb eine große Strecke unter Motor laufen und uns dabei die Zeit mit Kartenspielen vertrieben. Dennoch war diese Rückfahrt gespickt mit Sensationen, wie die Begegnung mit zwei Walen und Haien!

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 



» geplante Törns 2010.

Karibik
im Februar 2010 für ca. 4 Wochen
von St. Martin nach Grenada. Weiter

Kroatien 2010.
Sommertörn August, ab bis Pula.  Weiter
 
WWW.IWINEUMANN.DE