Erster
Törnabschnitt eines vierwöchigen Segeltörns in der Karibik im Feb. 2004
(
kleinen Antillen)
zu Teil 2
zu den
Bildern
Nach einem insgesamt
angenehmen Flug über Paris übernahmen wir unser Boot, die "KREOLE", eine
Sun Odyssey 52.2 in
Guadeloupe
in der Marina Bas du Fort in Pointe a Pitre.
Wichtig
gleich an dieser Stelle ist der Hinweis, dass für den Transfer zwischen den
Flughäfen Charles de Gaulles und Orly
Fahrtkosten entstehen, wenn man sich vorher am richtigen Air France Schalter
in Verbindung mit dem
Flugticket
einen Fahrschein holt.
Ansonsten kostet der
Spaß glatte 23 Euro.
Mit dem Taxi ist das
kurze Stück zur Marina du Bas de Fort kein Problem und so waren wir schon
kurz nach der Landung
mitten im
Urlaub.
Wir, das waren
Wilfried und Ingeborg als Skipper und Co-Skipper sowie unsere drei
Mitsegler: Bruno, Manfred und Lutz.
Schon mehrfach waren
wir mit den Dreien auf verschiedenen Törns unterwegs, so dass lange
Erläuterungen oder Erklärungen
zum
Bordleben, Einkauf oder auch zur Seemannschaft nicht notwendig waren.
Für die
Sicherheitsbelehrung und technische Einweisung auf dem Schiff nahmen wir
uns aber nach der Belegung der Kojen
doch
die dafür notwendige Zeit.
Über die geplante
Route hatten wir uns alle schon im Vorfeld zu Hause abgesprochen, so dass,
unter der Vorraussetzung dass
wir keine
technischen oder andere Probleme bekommen würden, alle wussten, wie der
Törn vom Streckenverlauf her in etwa
verlaufen würde.Das Bunkern der
Getränke und Lebensmittel ist in Pointe a Pitre relativ einfach, das
Sortiment gut und die Preise soweit in
Ordnung.
Bis auf frisches Obst
und Gemüse haben wir uns ziemlich gut eingedeckt, Wurst war kein Thema,
konnten wir von der
Vorcrew so
ca. 20 Dosen Leberwurst, Griebenwurst, Schwartenmagen und andere
Schweinereien übernehmen. Jeweils 400
Gramm Dosen
vom Metzger aus Deutschland. Zuerst waren wir etwas erschrocken weil wir
doch auch die hier angebotenen
Waren
ausprobieren wollten, aber nach 14 Tagen waren wir uns einig, dass das
mittägliche Vesper ohne die herrliche
Dosenwurst
nur halb so gut gewesen wäre.
Über Iles de
Saintes und Deshaies segelten wir mit super Windverhältnissen nach English
Harbour (Antigua). Die ersten beiden
Februarwochen 2004
hatten es übrigens, was die Windstärke anbelangt, wirklich in sich.
Auch die Wellenhöhe
war zwischen den Inseln schon ziemlich beeindruckend,
die sonst üblichen
täglichen Schnorchel- und Badeeinheiten waren allerdings bis auf wenige
Möglichkeiten geschrumpft.
Es herrschte
aber dennoch bei uns Fünf Einigkeit darüber, dass die Erfahrungen mit den
Naturgewalten Wind und Wasser
alles
Andere aufwogen.
Die Prozedur
des Einklarierens war im Vergleich zu vor zwei Jahren noch einfacher, meine
schon zu Hause vorbereiteten
Crewlisten
wurden auch in Antigua problemlos akzeptiert.
Große Augen bekamen
wir beim Landgang zur anderen Seite der Bucht Faltmon Harbour.
Ein Schiff
größer als das Andere, Luxus pur wohin man blickte. Vom Helikopter auf
gigantischen Motoryachten bis hin zum
Fünfmaster war alles
vorhanden.
Zurück auf
unseren "KREOLE" fanden wir aber dennoch, dass unsere Art die Karibik zu
erleben viel schöner und
abenteuerlicher wäre.
Über die Non Such Bay
segelten wir nach Barbuda "Cocoa Point".
Der weit
ausladende weiße Strand ist sehr schön und sauber, weiter nördlich war noch
ein rosafarbener Strand zu bewundern,
der
sogenannte Pink Beach. Ein weiterer Beutel voll Sand für Ingeborgs
Sammlung.
An und für
sich wollten wir am nächsten Tag zurück nach Antigua, aber an auslaufen war
nicht zu denken, zu schlecht die
Wetterbedingungen mit
Starkwind und viel Regen der fast waagrecht kam und für äußerst miserable
Sichtverhältnisse sorgte.
Langeweile kam trotz
Regen bei dem Liegetag nie auf, ein Landgang (per Taxi) und andere
Aktivitäten sorgten für Kurzweil.
Gut, dass von Beginn
an eine Reserve eingeplant war, so hatten wir keine Eile und der Törnverlauf
stand nach wie vor.
Der nächste
Hafen war Jolly Harbour auf Antigua, hier passt die Infrastruktur, das
Restaurant bei Peter ist zu empfehlen, man
muss ja in der Karibik
nicht gerade die Kässpätzla (Schweiz) essen.
Die
Ausklarierungsprozedur in Jolly Harbour ist geradezu easy.
Über eine
Annäherung an Monserat ging es zurück nach Deshaies, ein Städtchen im Norden
von Guadeloupe und am nächsten
Tag zu den Iles de
Saintes einer kleinen vorgelagerten Inselgruppe.
Ein weiteres Highlight
war der anschließende Aufenthalt in Dominika genauer in Portsmouth.
Freundliche
Jungs, die den halbtägigen Landgang mit Fahrer organisierten und danach noch
einen Ausflug auf dem Indian River
mit uns durchführten.
Hier hat man
den Regenwald wirklich zum Anfassen nahe bei sich. Tropische Früchte in
Hülle und Fülle gibt es vom Guide als
Dreingabe, der
Rumpunch in der Freiluft-Bar schon obligatorisch.
Selbst
starke tropische Regenschauer konnten die Freude nicht trüben, klatsch nass
aber rund rum zufrieden kam die Crew
am
Nachmittag auf das Boot zurück, während ich ein paar Kleinigkeiten am
Schiff wieder in Ordnung brachte.
Leider gab es über den
Funk die Nachricht dass in der Bucht einem Katamaran das Beiboot samt
Außenborder gestohlen
wurde. Meine
Frau und ich hatten bisher das Glück, bei insgesamt über 70 Törns im
gesamten Mittelmeer und der Karibik,
noch nie
negative Erfahrungen gemacht zu haben. Weder mit den Behörden (außer die
üblichen Unzulänglichkeiten über die
man sich die
Ferienstimmung nie vermiesen lassen sollte), noch mit anderen Einheimischen
oder auch Touristen.
Wie im Flug vergingen
die Tage, der nächste Ankerplatz lag in der Bucht vor St.Pierre auf
Martinique..
In St.Pierre
war vor 100 Jahren ein furchtbarer Ausbruch des Mont Pele, die Ereignisse
sind sehr anschaulich im örtlichen
Museum
dokumentiert. Ein Besuch des Städtchens mit sehr schönem Markt, sowie ein
Besuch des Museums lohnt sich
allemal.
Der letzte
Segeltag war angebrochen und wir nahmen Fahrt auf in Richtung Le Marin.
Vorbei ging's an Fort de France und dem
markanten
Felsen ... de Diamant, noch ein letztes Mal hieß es: "Klar machen zum Segel
bergen". Die letzte Seemeile legten
wir unter Motor
zurück.
Nicht ganz
untypisch für die letzten zwei Wochen bekamen wir auch an diesem unserem
vorletzten Tag während des Tankens
und des
Anlegemanövers unser Fett weg.
Gigantische Schauer
begleitet von Starkwind, nachlassend nachdem wir festlagen.
Nach dem
Abendessen genossen wir in einem netten Restaurant direkt an der
Wasserfront, noch einmal die wunderbaren
Klänge
karibischer Livemusik und waren uns alle einig darüber, dass die
Eindrücke dieses Törns noch lange nachwirken werden.
Klar Schiff machen
waren am Samstag die letzten seglerischen Aktivitäten. |