IWINEUMANN
Sail away ...
 

British Virgin Island, April 2008

Das Schiff: Kreole, eine Sun Odyssey 52,2 der Fa. Stuis Törns aus Balinge

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             Das Revier:

             Vom 05.- bis 19 April in den  BVI’s  und im zweiten Abschnitt
             bis zum 03. Mai
             von den BVI’s nach St. Martin und St. Barth

 

        

            

            

                 Skipper: Wilfried,                                  Co-Skipper: Ingeborg  

                                             

                          

 

 

              Die Crew: Pitty, Herbert, Matthias, Erich, Christel

 

 

 

 

 

 

 

Am 5.April trafen wir uns mit der Crew in Paris, Flughafen Charles de Gaulles zum Weiterflug nach St. Martin.

Doro, die gute Seele der Fa. Stuis Törns hatte es wieder einmal super hinbekommen, dass alle Mitsegler und wir ( Ingeborg und Wilfried) nicht nur in der selben Maschine, sondern auch nur wenige Reihen voneinander getrennt saßen.

Pitty und Erich, beides „alte“ Mitsegler sowie Christel, Herbert und Matthias, drei Neue.

Nachdem Wilfried bereits mit Allen eine Woche vorher telefoniert hatte, bestätigte sich der erste gute Eindruck. Wir waren uns sicher, dass wir zwei schöne Wochen miteinander verbringen würden.

Von St. Martin nach Beef Island (Tortola) ging’s noch ca. 45 Minuten mit einer kleinen Maschine weiter.

Spannend wurde es beim Gepäckschalter. Nachdem bei fast keinem vorherigen Törn alle Taschen pünktlich angekommen waren, war eigentlich nur die Frage, wen erwischt es diesmal?

Ingeborg war der Pechvogel. Sie trug’s aber gelassen, denn wir hatten unser Gepäck in beiden Taschen gleichmäßig verteilt, so dass wir gut eine Woche hätten überleben können.

Am nächsten Tag tauchte die Tasche aber schon auf und dem Törnstart stand nichts im Wege. Sehr angenehm und für die Bootsübergabe vorteilhaft war, dass Richard, der Vorskipper erst am Sonntag zurückflog (er hat uns übrigens bei unserer Ankunft gleich mit einem leckeren Painkiller empfangen) und wir also ausgiebig Zeit hatten, alles zu bequatschen und uns auszutauschen. Richard übergab uns das Boot in einwandfreiem Zustand.

 

 

06. April 2008

Noch am Samstag wurde in dem kleinen Laden in der Trellis Bay ein Teil des Proviants eingekauft. Einiges blieb von der Vorcrew noch auf dem Schiff, so dass wir, nachdem Richard von Bord geht und Ingeborg ihre Tasche hat, sofort ablegen können, um unser heutiges Ziel Soper’s Hole anzusteuern. Die Sicherheitsbelehrung und die Einweisung auf dem Schiff hatte Wilfried zum Teil schon am Samstag durchgeführt, Mann über Bord Manöver und die Segeltechnik führen wir während der Fahrt durch. Bis kurz vor die Einfahrt nach Soper’s Hole geht es bei gutem Wind raumschots gut voran. Der Wind meint es übrigens den ganzen Törn über sehr gut mit uns (5-6)!

Christel übernimmt gerne den Posten des Bordkassenverwalters und mit ausreichend Geld in der Kasse geht die Crew einkaufen, um den Rest Proviant zu bunkern. Erste karibische Eindrücke vermittelt der schöne Ort allemal, wenn auch alle erst einmal schlucken, was das Preisniveau in der Karibik anbelangt, denn alles ist eigentlich teuer, außer Rum. Der wird natürlich auch gekauft, damit wir auch an Bord den karibischen „Painkiller“ selbst mixen können. Ingeborg hat sich das Rezept besorgt und in 3-Liter-Einheiten haben wir somit immer einen Vorrat dieses leckeren vitaminreichen Getränks für unseren Anlegeschluck am Nachmittag. Wir essen bei Pusser’s und bleiben über Nacht an einer Boje. Die Preise für die Bojen sind in den BVI’s überall gleich, und zwar 25 US$, oftmals inkl. Wasser bunkern und einem Bag Eiswürfel, da kann man nicht meckern.

 

 

07. April 2008

Nach dem Frühstück besprechen wir den Tag, noch zwei Bag’s Eis gebunkert und Leinen los.

Das Ziel ist Cooper Island, genauer die sehr schöne Manchioneel Bay. Benannt nach dem gleichnamigen Baum, der innerhalb der Bucht häufig vorkommt. An diesem Baum ist übrigens alles giftig! Unterwegs machen wir noch einen Badestopp bei „The Indians“.

Im Restaurant des Cooper Island Beach Club gibt’s sehr leckere Painkiller und als ob wir schon länger unterwegs wären, setzt die Crew gleich mit dem Dinghi über und sitzt erstmal ganz cool an der Bar und genießt die Atmosphäre. Später kochen wir an Bord.

 

 

08.April 2008

Unser Ziel ist der Gorda Sound auf der Insel Virgin Gorda. Matthias übernimmt die Navigation und hat bereits mehrere Wegepunkte an den Riffen vorbei gesetzt. Problemlos finden wir die Einfahrt in den Gorda Sound. Eine Boje, ziemlich dicht am Saba Rock ist noch frei und wir haben einen sicheren Liegeplatz.

Ein Spaziergang über Saba Rock lohnt sich und, nachdem wir ohnehin im Restaurant einen Tisch reservieren wollen, ist Landgang angesagt. Das Dinghi bzw. der Yamahamotor läuft relativ zuverlässig, will aber gestreichelt werden. Nur kurz über Startdrehzahl fahrend geht er zwar hin und wieder aus, läuft dann aber auch gleich wieder an. So sind die Außenborder halt.

Das Essen ist teuer hier, aber wir sind uns einig, dass heulen nichts nützt und nehmen’s mit karibischer Gelassenheit hin.

Dass wir, wo immer es geht, schnorcheln und baden braucht gar nicht erwähnt werden.

Die Wassertemperaturen sind immer gleich bei etwa 26°.

 

 

09.April 2008

Wir bunkern noch Wasser und um 10.00 geht’s los, Kurs „Anegada“, das am weitesten entfernte Tagesziel in den ersten 14 Tagen. Die flache, von Riffen umgebene Insel ist schwierig anzusteuern aber ein Highlight.

Hat man erstmal die Ansteuerungstonne der Einfahrt im Visier, ist der Rest kein Problem. Flachgehende Boote haben’s allerdings etwas einfacher. Wir legen Anker auf ca. 3 m Tiefe, in der Nähe von „Setting Point“. Wie immer, schnorchelt Wilfried den Anker ab. Er ist eingegraben bis zum Schaft, 30 Meter 10mm Kette gelegt, obendrauf noch das Reitgewicht und er kann gut schlafen. Die Crew bringt Wilfried mit dem Schlauchboot an Land, sie unternehmen einen Landausflug auf die andere Seite der Insel. Nach der Rückkehr gibt’s in einer Bar noch leckeren Cocktail oder auch Carib-Beer und anschließend macht Christel Kartoffelsalat mit Würstchen an Bord.

 

 

10.April 2008

Anker auf zurück nach Virgin Gorda, Spanish Town in den Virgin Gorda Yacht Harbour.

Natürlich steuern wir vorher „The Baths“ an. Ein traumhafter Ankerplatz, riesige Granitblöcke liegen am Strand und laden zur Erkundung ein. Die Gischt spritzt meterhoch über die Felsen, die aussehen als ob sie einfach von Riesen hingeworfen worden wären. Super beeindruckend.

Nachdem wir ausgiebig alles erkundet haben, die paar Seemeilen zurück in die Marina.

Abendessen im Rock Cafe mit Life Musik.

 

 

11.April 2008

Um 09:45 heißt es Leinen los mit dem Ziel Leverick Bay im Gorda Sound. Freitags ist in der Leverick Bay immer was los. Lifemusik und karibische Folklore „The Jumbies“, ein tolles Spektakel. Das wissen wir noch von unserem letzten BVI-Törn vor 2 Jahren.

 

Zuvor segeln wir aber erst einmal entgegengesetzt nach Salt Island. Wir wollen Herbert und Matthias unbedingt das Wrack der „Rhone“ zeigen. In ca. 30 Fuß Tiefe, und somit auch für Schnochler sehr gut zu erkennen, liegt es dort seit 1867. Es wird ein super Schnorchelausflug. Auch unzählige Fische und herrliche Korallen sind in unmittelbarer Nähe zu bewundern. Erich und Pitty sind auch dabei, die Beiden kennen das Wrack bereits von unserem letzten Karibiktörn, aber es ist einfach immer wieder beeindruckend. Leider hat Wilfried versehentlich die Unterwasserbilder von diesem Ausflug gelöscht.

Gegen Mittag müssen wir uns beeilen und das Letzte aus unseren Segeln herausholen, um noch bei Tag in den Gorda Sound einfahren zu können. Die Sonne geht hier morgens ca. 6 Uhr auf und abends ca. 18:30 Uhr unter. Es ist ratsam, bis dahin einen sicheren Übernachtungsplatz angesteuert zu haben.

Das Abendessen an Bord ist wieder lecker, die Drinks später an der Jumbiesbar ebenfalls.

 

 

12.April 2008

Vor dem Ablegen füllen wir am Steg der Marina 500 l Wasser nach und frischen unsern Eisvorrat auf.

Danach segeln wir wie immer mit super Wind den Sir Francis Drake Channel hinunter und legen Anker vor Jost van Dyke, genauer in Great Harbour. Die Bar bei Foxy’s ist Pflicht, er selbst ist ein Original, er singt und greift auch selbst in die Saiten seiner Gitarre. Leider hat er an diesem Abend keine Lust dazu.

Zum Abendessen gehen wir ins Corsair am anderen Ende der Straße.

 

 

13.April 2008

Heute wird es, was die Länge der versegelten Strecke anbelangt, richtig gemütlich. Wir umrunden die Insel und legen dann Anker vor Sandy Cay. Ein Traum, der Strand und die Insel einfach toll. Der liebe Gott hat es mit diesem Fleckchen Erde besonders gut gemeint. Obwohl wir schon hier war, sind wir wieder überwältigt.

Am Nachmittag legen wir uns dann an eine Boje in der Cane Garden Bay.

An Land wollen wir nun zum ersten Mal in den Genuss von Happy Hour Drinks kommen und Herbert spendiert 7 Pain Killer. Die Bedienung bringt nun nicht 7 zum halben Preis, sondern 14 gefüllte Becher! Wir packen sie aber! In diesem Restaurant (rosa Haus) bleiben wir dann auch gleich zum Abendessen. Es gibt leckere Ribs für nur je 16 US$.

 

 

14.April 2008

Vorbei an der Ostseite von Tortola segeln wir hoch bis Monkey Point und zwischen Little Camanoe und Great Camanoe durch zum Anleger von Marina Cay. Es fängt an zu regnen und dieses Mal nicht nur ein karibischer Schauer, sondern es regnet immer wieder, den ganzen Tag. Marina Cay schimmert sonst in herrlichem Türkis, heute ist leider alles grau in grau. Für Herbert und Matthias ist es leider der letzte Segeltag, aber so kann’s halt auch mal sein. Wir fassen Wasser und Diesel und gehen dann unter Motor das kurze Stück in die Trellis Bay. Genau gegenüber vom Anlegesteg Bellamy Cay bekommen wir noch eine Boje.

Der letzte Abend für Herbert und Matthias. Herbert kocht uns noch Hähnchenbrustfilet und Reis zum Abschied. Da sich der Regen überhaupt nicht verzieht, müssen wir leider heute im Salon essen. Stört uns aber nicht so sehr, denn es ist das einzige Mal während unseres gesamten Törns, dass wir unten sitzen müssen. Ansonsten haben wir immer tolles karibisches Wetter. Tagsüber ca. 28° und immer ein paar Wolken am Himmel. Nachts oftmals Regenschauer und Temperaturen um 22°, so dass man eigentlich gut schlafen kann (außer denen, die an Deck übernachten wollen).

 

 

15.April 2008

Heute Morgen scheint wieder herrlich die Sonne. Nach dem Frühstück bringt Wilfried Herbert und Matthias mit dem Dinghi an den Steg des kleinen Supermarktes. Von dort aus läuft man ca. 5 Minuten zum Flughafen, also richtig easy. Schade, dass die Beiden schon gehen müssen!

Nun sind wir noch zu fünft. Leinen los, mit dem Ziel Road Town zu Bobby’s Supermarkt, um dort Proviant nachzubunkern und noch ein bisschen durch das Städtchen zu bummeln. Das Tagesziel liegt auf Norman Island in der Bucht „The Bight“. Es sind schon viele Boote hier, aber wir bekommen trotzdem noch eine freie Boje. Wir kochen heute wieder an Bord und es gibt leckeren Mahi Mahi-Fisch und zum Nachtisch mit Rum flambierte Bananen, mmh lecker!

 

 

16.April 2008

Wir legen um 8.50 ab und machen gleich noch einen Schnorchelstopp vor Pelican Island, The Indians. Über Soper’s Hole weiter nach Jost van Dyke. Aber diesmal nicht zu Foxys, sondern weiter nach „Little Harbour“. Eine sehr schöne Bucht mit sicheren Liegeplätzen.

Erich, Pitty und Wilfried machen einen kleinen Landausflug auf die Anhöhe und werden mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Christel und Ingeborg relaxen an Bord. In Abe’s Restaurant reservieren wir für’s Abendessen einen Tisch. Die Boje von ihm ist kostenlos, wenn wir mit mindestens 4 Personen zum Essen kommen. Passt ja.

 

 

17.April 2008

Wir hatten gestern im Vorbeifahren den schönen Strand in der White Bay gesehen und wollen heute unbedingt Anker legen und an Land gehen. Gesagt getan. Eine Stunde später liegen wir hinter dem Riff und die Crew setzt mit Dinghi über an Land. Diese Bucht hat ihren Namen zu Recht. Traumhaft der Strand und die Farben des Wassers in der Bucht (wie auf einem geschönten Foto).

Um 12:00 Uhr gehen wir Anker auf (es wird jetzt auch ziemlich voll in der Bucht) zur Weiterfahrt nach Peter Island.

Die Insel haben wir bisher noch nicht angelaufen und sie liegt strategisch gut für den vorletzten Segeltag für Pitty, Erich und Christel.

Da uns die Beschreibung im Handbuch über tiefes Wasser nicht schockt, legen wir uns nach Great Harbour. 60 Meter Kette reichen allemal, zumal die Wetterlage optimal ist und keinerlei Störungen zu erwarten sind.

Abends kochen wir wieder an Bord. Heute gibt’s mal Spaghetti. Im Übrigen gibt es auch bei diesem Törn ab und zu selbst gebackenes Brot und andere leckere Sachen aus der Bordküche.

 

 

18.April 2008

Der Törn geht nun mit riesen Schritten dem Ende entgegen. Im Vorbeifahren riskieren wir noch einen Blick in die Sprat Bay auf den sehr elitären „Peter Island Y.C. Nur noch ein paar Kreuzschläge trennen uns von Marina Cay, um Wasser und Diesel nachzufüllen. Diese Mal bei herrlichem Wetter, so wie man’s eigentlich gewöhnt ist. Noch eine Seemeile zurück zur Trellis Bay, dann ist der Törn für unsere Mitsegler fast zu Ende. Es werden Taschen gepackt, Kabinen geputzt, Aufbruchstimmung ist zu spüren. Zum Abendessen fahren wir per Dinghi ins Restaurant „Last Resort“ auf Bellamy Cay. Leider ist die Musik an diesem Abend nicht so prickelnd, aber wir wollen ohnehin noch ein paar Augenblicke im Cockpit verweilen, um den Törn stimmungsvoll zu beenden (das Bimini-Dach zurückgeklappt und nochmals den herrlichen karibischen Sternenhimmel bewundert, dazu ein Gläschen Rotwein)!

 

 

19.April 2008

Die Zeit bis unsere Mitsegler an Land übersetzen müssen vergeht tatsächlich wie im Flug.

Am Flughafen findet heute eine Flugshow statt.Wir bekommen also eine kostenlose Flugshow zweier Kunstflieger, die es in sich hat. Atemberaubende Kunststücke, die physikalische Gesetze über den Haufen werfen, so ist der Eindruck vom Wasser aus, spektakulär! Dreimal fährt Wilfried mit Gepäck und Crew an den Steg, dann ist alles an Land. Alle wären wir gerne noch ein paar Tage zusammengeblieben. Wir verabschieden uns, die Crew geht Richtung Flughafen und wir für ein paar Einkäufe zum Supermarkt.

Wilfried kontrolliert noch Öl und Wasser unseres Motors und des Generators, spült die Entsalzungsanlage und Ingeborg winkt, ein bisschen wehmütig, mit rotem Handtuch der inzwischen gestarteten WM 049 zu! Dann verlassen wir zwei die Trellis Bay.

 

Um 15:00 Uhr liegen wir bereits an einer Boje in der „Manchioneel Bay“ auf Cooper Island.

Für uns völlig ungewohnt (hatten wir in fast 20 Jahren mehrmals jährlich auf Törn noch nie), beginnen zwei Wochen ohne Crew.

Bis zum Mittwoch (23. April) verbringen wir noch schöne Segel- und Relax-Tage in den BVI’s. Wir klarieren in Soper’s Hole aus und liegen von Dienstag bis Mittwoch illegal im Gorda Sound.(ist uns aber egal). Von da aus wollen wir Übersetzen nach St. Martin (im Nachhinein war es bei dem einsetzendem Südost taktisch nicht optimal vom Gorda Sound aus zu starten, aber normalerweise herrscht auch überwiegend Wind aus eher nördlichen bis östlichen Richtungen).

 

 

23. April 2008

Um 11:45 Uhr starten wir Richtung St. Martin mit Kompasskurs 130 Grad. Klar ist, dass wir einiges aufkreuzen müssen, aber wir haben genügend Zeit. Spätestens am Donnerstagnachmittag wollen wir in Marigot, dem Einklarierungshafen im französischen Teil von St. Martin sein.

Die Nachtfahrt ist ruhig mit nur wenigen Begegnungen. Es ist schon was Besonderes nach weit entfernten Sternen zu segeln. Wir legen 2/3 unter Segel und, wegen einschlafendem Wind und zum Schluss auch des Kreuzens müde, 1/3 der Zeit unter Motor zurück.

In der weitläufigen Bucht vor Marigot fällt am 24. April gegen 15:00 Uhr der Anker. Nach 27 Std. auf See sind wir etwas geschafft aber glücklich. Auch zu zweit haben wir das Schiff voll im Griff!

 

 

25. April 2008

Heute ist erst mal ein Liegetag eingeplant. Wilfried nutzt die Zeit, um ein paar Kleinigkeiten zu reparieren und per Schlauchboot mit Kunststoffspachtel und Schwamm den Wasserpass von Algenbewuchs zu befreien.

Ingeborg fährt mit dem Dinghi an Land, um einzuklarieren, (hier machen sich die noch übriggebliebenen Französischkenntnisse bezahlt) und durchstöbert nebenbei gleich noch diverse Läden nach allen möglichen Dingen.

 

 

26 April 2008

Vor dem Ankeraufgehen stellt Wilfried beim Einholen des Reitgewichts entsetzt fest, dass nur noch der Schäkel am Tampen hängt. Offensichtlich hat der ins Blei gegossene Haken seinen Geist aufgegeben. Also Brille, Schnorchel und Flossen an und rein ins Wasser. In der Nacht hatten wir uns allerdings mehrmals komplett gedreht, so dass es nicht leicht ist, das Gebiet in dem sich das Reitgewicht befinden konnte, abzuschätzen. Der Ankerplatz hat zwar nur 4-5 Meter Wassertiefe, aber leider keine Sicht bis zum Grund. Kurz um, er gibt die Suche nach etwa 1 !/2 Stunden auf.

Wir machen uns auf den Weg nach Philipsburg, in den niederländischen Teil der Insel. Der Ankerplatz in der Great Bay ist sicher, aber sehr laut. Discomusik plärrte die halbe Nacht durch die Bucht.

Das Städtchen ist ansonsten sehenswert. In einem Elektronikshop kauft sich Wilfried zollfrei einen Sony Weltempfänger.

 

 

27.April 2008

Eigentlich hatten wir nicht vor, nach St.Barth zu segeln. Wir wollten uns die Ein-und Ausklarierungsprozedur ersparen.

Es sind aber nur 13 sm, so dass wir theoretisch auch wieder zurück nach St. Martin könnten. Außerdem nervt Ingeborg, sie will unbedingt hin, weil sie von St. Barth schon so viel Schönes gehört und gelesen hat.

Der Wind kommt günstig, also 8:45 Uhr Anker auf. Wir düsen am Wind auf einem Bug in Richtung St. Barth (Barthelemy) und um 12:15 Uhr liegen wir schon direkt am Riff vor Port de Gustavia auf Reede. Ein toller Liegeplatz!

Der Hafenmeister ist sehr umgänglich, es ist ihm auch egal, dass wir in St.Martin nicht ausklariert hatten. Das Immigrationsbüro ist Sonntags geschlossen, aber das erforderliche Formular zum Ein- und gleich wieder Ausklarieren hat der Hafenmeister parat. Das Papier ist schnell ausgefüllt und gebührenfrei, der Ankerplatz kostet 8 Euro, echt günstig. Ansonsten sieht man den Yachten innerhalb des Hafens und den Häusern rund um die Stadt schon an, dass die Insel von etwas betuchteren Menschen bevölkert wird. Wir machen noch einen schönen Spaziergang. Getrübt wird der Tag eigentlich nur durch die Tatsache, dass all die tollen Läden geschlossen haben (mehr für Ingeborg als für Wilfried). Es hat auch nur ein einziges Restaurant offen, also zurück zum Schiff und nach ausgiebigem Bad gibt es Bananenpfannkuchen an Bord.

 

 

28.April 2008

Wir wollen nicht auslaufen, ohne noch einmal an Land zu gehen. Mit offenen Läden und etwas belebter ist die Atmosphäre in der Stadt nochmals ganz anders. Sehr gepflegte Häuser und Läden sowie einladende Restaurants geben Ingeborg im Nachhinein recht, der Besuch hat sich gelohnt. Sollten wir wieder einmal in der Nähe sein, werden wir sicher noch einmal hierher kommen (hätte unserer Crew auch gut gefallen).

Gegen Mittag gehen wir Anker auf zurück nach St. Martin. In einer schönen Bucht, nordöstlich von St. Martin, der Insel Tintamarre gehen wir vor Anker. Ein herrlicher Platz, Schildkröten umkreisen unser Boot. Ab etwa 16:00 Uhr verlassen die Tagesgäste mit ihren Booten den Ankerplatz. Über Nacht liegt außer uns nur noch ein Boot in der Bucht. Einfach super. Wir klappen das Biminitop zurück und genießen den Sternenhimmel.

 

 

29.April 2008

Eigentlich wollten wir die nächste Nacht in der Bai de Orientale verbringen, in der Nahe der Ile Pinel, aber die vielen Tageschartergäste, die mit riesigen Katamarans herangeschippert werden, verderben uns den Spaß.

Wir schauen uns an und ohne weiteren Kommentar holt Wilfried den Anker rauf und Ingeborg fährt unter Motor aus der Bucht, auf direktem Weg wieder zurück nach Tintamarre, in unsere Bucht.

Herrlich, um 17:00 Uhr geht heute auch das letzte Boot und die Bucht gehört uns beiden, richtig romantisch. Wir träumen davon, dass wir uns schon vorstellen könnten, auch mal längere Zeit alleine unterwegs zu sein. Wir denken dabei an Charly und Helga, die in diesem Monat noch auf Weltumsegelung starten, teils alleine, teils auch mal mit Gästen. Toll!

 

 

30.April 2008

Die heutige Strecke nach Anse Marcel ist nicht sehr weit, so können wir bequem die Insel Tintamarre umrunden und danach erst auf Kurs gehen.

Die Bucht Anse Marcel kennen wir schon, die Einfahrt durch die enge Fahrrinne ist abenteuerlich. Wir legen uns aber in der Bucht vor Anker und fahren zum Landgang mit unserem Dinghi in die Marina. Für ein paar Fotos geht Wilfried noch den Berg hinauf, aber ansonsten ist der Besuch ein bisschen enttäuschend. Alle Restaurants haben geschlossen. Das eine geöffnete Hotelrestaurant zwei Nummern zu edel.

Also zurück aufs Schiff und die Bordküche in Betrieb genommen. Gott sei Dank, denn ein Nachbarlieger geht auf Slip, die Männer sind beim Landgang und die zurückgebliebenen Frauen etwas ratlos. Ein Junge startet dann die Maschine und sie halten das Boot dann einigermaßen auf Abstand. Wir sind froh, dass wir an Bord sind und beobachten das Ganze, um im Notfall zu handeln. Als die beiden Männer zurückkommen, bekommen sie erst mal von ihren Frauen ihr Fett weg, wie das halt so ist. Nach zwei Anläufen hält der Anker dann an neuer Stelle. Wir kochen an Bord und spielen, wie meistens abends, Binokel

 

 

1.Mai 2008

Nach einem Schlenker Richtung Anguilla geht’s nun endgültig zurück nach Marigot.

Leider ist die Tankanlage der Marina Fort Louis defekt. Nachdem wir aber einen super Platz den wir nicht mehr räumen wollen, bekommen haben, fahren wir, auf einen Tip vom Marinero hin, mit dem Dinghi und vier 20-l- Kanistern zum Tanken an eine, für unseren Tiefgang ohnehin etwas zu flach gelegene, Tankanlage Richtung Simpson Bay. Die Innenreinigung führen wir gemeinsam durch. Service ( Motoröl, Kühlwasser…) und Außenreinigung sowie Check des Riggs macht Wilfried. Ingeborg zieht Wilfried noch ein letztes Mal (insgesamt 3x) den Mast hoch. Alles kein Problem für uns. Abends Landgang und Shopping.

 

 

2.Mai 2008

Wolfgang hat uns gebeten, wenn möglich, das Unterwasserschiff reinigen zu lassen. Der Marinero „Sack“, dem Ingeborg bei Ankunft in der Marina gleich mal 10 € in die Hand gedrückt hat, organisiert alles für uns und ist überaus freundlich und hilfsbereit. Der von ihm bestellte Taucher (Alfredo) für die Reinigung des Unterwasserschiffs kommt um 7:45 Uhr, also sogar 15 Minuten früher. Kaum zu glauben für die Karibik. Er schafft es tatsächlich in zwei Std. für 160 € mit seinen Edelstahlspachteln alle Seepocken und sonstigen Bewuchs zu entfernen. Das Ruder, der Kiel, die Schraube und das gesamte Unterwasserschiff sind nach seiner Aktion frei von jeglichem Bewuchs. Echt super. Alfredo macht übrigens auch andere schiffsbezogene Serviceleistungen. Die nachfolgende Crew wird’s uns hoffentlich danken, Wilfried ist davon überzeugt, dass sie deswegen 3-4 Tage früher auf den Azoren ankommen.

 

Am Nachmittag kommt der Nachfolgeskipper Achim mit seinem Co-Skipper Günter an. Beide finden wir auf Anhieb sehr kompetent und sympathisch.

Wir haben also genügend Zeit für eine ordentliche Übergabe. Sie freuen sich, dass alles so schön sauber und in Ordnung ist.

Abends gehen wir gemeinsam in ein nettes Restaurant Essen. Günter, der Co-Skipper übernimmt die gesamte Rechnung und lässt auch keinerlei Einwände zu. Wir finden dies äußerst großzügig und freuen uns darüber.

3.Mai

Das letzte Frühstück an Bord, danach noch eine letzte Technikeinweisung bezüglich des Generators und der Entsalzungsanlage. Alles ist klar. Wir übergeben das Boot in einem guten Zustand und können beruhigt von Bord gehen.

Ingeborg geht zum letzten Mal in ihren Lieblingsladen. Nur weiße Klamotten aus echter Ägyptischer Baumwolle. Günter wird auch fündig. Die sehr nette Verkäuferin verabschiedet Ingeborg wie eine Freundin. Sie war 5-6 mal im Laden, genaues über die Einkäufe weiß man nicht. Danach bummeln wir zu viert noch ein bisschen durch die Stadt und essen unterwegs noch eine Kleinigkeit.

Dann heißt es nach 4 Wochen und ca. 500 sm an Bord der Kreole auch für uns Abschied nehmen! Fällt uns schon ein bisschen schwer! Wir hatten insgesamt eine tolle Zeit, sowohl mit unseren netten Mitseglern als dann auch alleine.

Günter, der Co-Skipper muss ohnehin einen Teil seiner Crew abholen und nimmt uns mit seinem Mietwagen mit zum Flughafen nach Philipsburg. Wir sparen das Taxi und nützen die Zeit zum Quatschen.

Der Rückflug verläuft ohne nennenswerte Ereignisse. Manchmal denken wir während des Fluges an die neue Crew und wünschen ihnen einen sicheren guten Überführungstörn Richtung Azoren.

 Grüßle an die Mitsegler

(wäre schön, wenn wir Euch mal wieder auf einem Törn treffen würden)

Eure Schwoba

Wilfried und Ingeborg

„iwi“


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 



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