Törnbericht
Split-Zadar vom 04.-11. Oktober
Das Schiff: Bavaria 46 Cruiser „Inspiration““
Technische Daten
Länge
über Alles 14,40 m, Breite über Alles 4,35m
Tiefgang Kielboot 2,05 m, Dieseltank 210 l , Wassertank 460 l
- Motorisierung 53PS/39kW
- Schlafkabinen 4
- Kojen 8
- Segelfläche 114,8 qm
Unsere Yacht ist standardmäßig mit
GPS (2-fach), Bimini (Sonnenschutzverdeck), Echolot, UKW-Funk, umfangreicher
Navigations- und Sicherheitsausrüstung, Wetterempfänger, elektrischer
Ankerwinsch, Radsteuerung, Sprayhood, Sonnensegel, Cockpitdusche, Warmwasser,
Badeplattform, Rettungsinsel und Beiboot mit GFK- ausgerüstet.
Der Skipper:
Wilfried
Die Crew:
Wilfried, Helmut, Moni,
Ingeborg, Michael
Samstag, 04. Oktober
Wir freuen uns
schon auf den letzten diesjährigen Törn in Kroatien. Es kommen Moni und Helmut,
die vor ein paar Jahren schon einmal mit uns segeln waren, und außerdem
langjährige „Sika“ Kollegen von Ingeborg sind. Beides prima Crewmitglieder und
Freunde. Der dritte Neuankömmling Michael ist ein freier Mitarbeiter der Fa.
Stuis-Törns und hilft seit mehreren Jahren über den Winter in Pula mit, die
Schiffe wieder auf Hochglanz zu bringen. Wir haben uns im letzten Winter beim
Arbeitseinsatz kennen gelernt. Ein Pfundskerl.
Die Drei kommen mit dem öffentlichen Bus aus Zadar
angereist. Helmut und Moni haben dort schon eine Nacht in einer sehr netten
Pension, nahe der Marina Sukosan, verbracht und dort gleich für eine Woche ihr
Auto geparkt. Michael kommt mit dem Stuis-Bus nach Sukosan. Sie haben schon im
Vorfeld vereinbart, dass sie zusammen mit dem Linienbus nach Gomilica fahren.
Hat auch alles gut geklappt und, wie durch eine SMS angekündigt, konnten wir sie
pünktlich um 14:00 an der Bushaltestelle in Empfang nehmen. Noch am Morgen hat
es kräftig geregnet, aber die Front scheint durchgezogen zu sein und so kommen
wir trocken zum Schiff. Die Kojen sind rasch verteilt. Die Suite im Vorschiff
überlassen wir gerne Moni und Helmut, die Achterkabine an Backbord gehört
Michael und an Steuerbord bleiben, wie in der Woche zuvor beim Wetterseminar,
Ingeborg und ich. Bei einem Begrüßungsschluck sprechen wir über den geplanten
Törnverlauf und anschließend zeige ich unserer neuen Crew erst mal das Schiff
und die Technik an Bord. Anschließend marschieren wir gemeinsam zum Einkaufen
ins Getro, dem gut sortierten Supermarkt, der ca. 10 Minuten Fußweg von der
Marina entfernt liegt. Allzu viel brauchen wir nicht zu kaufen, da vom
Wetterseminartörn noch einiges übrig geblieben ist. Somit ist der Einkauf
schnell erledigt und wir können alles locker ans Schiff tragen.
Nachdem alles verstaut ist, die Kojen bezogen etc. starten wir zu einer Tour
nach Split. Split ist eine äußerst sehenswürdige Stadt. Die Gegend um den Palast
schon allein einen Besuch wert. Mit dem öffentlichen Bus (Linie 37) ist die
Stadt von der Marina Kastela aus bequem und günstig zu erreichen. Nach dem
ersten gemeinsamen Abendessen in einem netten Lokal in einem schmalen
Hintergässchen, müssen wir unbedingt zum Platz vor der Kirche im Palastgelände.
Hier finden samstags immer sehr spektakuläre Hochzeiten statt. Wenn das
Brautpaar aus der Kirche kommt, tanzen und singen die Gäste, entzünden Fackeln
usw. Es macht richtig Spaß, hier zuzusehen und vielleicht ein bisschen
mitzusingen oder tanzen. Wir freuen uns, dass wir auch heute Glück haben. Später
zurück am Schiff lassen wir bei einem Gläschen Rotwein den Tag nochmals Revue
passieren und freuen uns auf die gemeinsame Woche. Da der Wind ganz schön
kräftig durch die Marina pfeift, erleben die 3 gleich in der ersten Nacht echtes
Bordgefühl.
Sonntag, 05. Oktober
Unser Tagesziel ist der Ort Primosten. Leider ist zuerst
nur wenig Wind und wir müssen motoren. Macht aber vorerst nichts, so kann ich
unterwegs die Sicherheitseinweisung vollends durchführen, Schwimmwesten,
Lifebelts werden probiert usw. Gegen Mittag frischt der Wind dann auf und wir
können Segel setzen. Bei teilweise Boen bis 35 kn gegenan haben auch Helmut und
Moni, die soviel Wind noch nicht kannten, super Spaß. Sie fühlen sich sicher und
wohl, nachdem ich ihnen ja erklärt habe, dass das Schiff nicht umfallen kann. In
Schräglage, wo sich normalerweise jeder Neuling festklammert, macht Moni noch
Sudoku!! In der Bucht vor Primosten finden wir dann auch schnell eine Boje, die
etwas im Schutz der Häuser liegt und wir können ohne viel Schwell hier sicher
und ruhig übernachten. Die Crew geht mit Ingeborg am Nachmittag hoch auf den
Friedhof und genießt den spektakulären Sonnenuntergang. Zu Abend gegessen wird
an Bord. Während die Crew an Land ist, bereite ich das Abendessen schon mal vor.
Von dem Stück Fleisch, das wir in Gomilica gekauft habe, gibt es ein wunderbares
Curry-Geschnetzeltes mit Nudeln und Salat. Doch etwas geschafft von diesem
tollen Segeltag fallen wir später in die Kojen.
Montag, 06. Oktober
Gegen 09:00 heißt es Leinen los. Wir segeln über Sibenik
nach Skradin hoch. Ein erstes Highlight ist bereits die Durchfahrt unter der
Brücke kurz nach Sibenik. Für einen Moment sieht es so aus, als würden wir mit
der Mastspitze oben hängen bleiben. Ich kann aber Alle beruhigen, es hat bis
jetzt immer gereicht. In der Marina Skradin bekommen wir einen Liegeplatz.
Obwohl ich in diesem Jahr schon zweimal bei den Wasserfällen war begleite ich
die Crew gerne und so machen wir uns auf den Weg zu der Abfahrtstelle des
Bootes, das uns nach 20 Min. Fahrt in den Naturpark der Krka Wasserfälle bringt
Die Wasserfälle der Krka gehören zu den schönsten und
außergewöhnlichsten Naturereignissen in Kroatien. Im Oberlauf zwischen Knin und
Skradin, fließt die Krka durch eine 100 bis 200 Meter tiefe Schlucht. Das Wasser
staut sich in kleinen Seen und stürzt über 7 Wasserfälle mit einer Falllänge von
ca. 245 Metern in die Tiefe.
Eingebettet in die dichte, üppige Natur bilden die Krka-Wasserfälle eine
bezaubernde, dschungelartige Flusslandschaft, die dem Park seinen besonderen
Reiz gibt. Jetzt im Herbst sind die Farben besonders intensiv und leuchtend.
Einfach eine tolle Landschaft. Klar, dass wir nicht allein
sind, aber die Touristenschiffe, die in den Nationalpakr fahren, sind nicht mehr
so voll wie im August.
Zum Abendessen gehen wir ins Dalmatino, wo wir letzte Woche schon gut gegessen
haben. Wir bestellen uns eine Fischplatte, schaffen aber bei allem Hunger leider
nicht alles. Zurück an Bord, gibt es noch einen Plavac als Schlummertrunk.
Plavac ist eine heimische Rebe aus Mittel bis Süddalmatien. Die besten
Ergebnisse werden auf den steilen Hängen der Halbinsel Peljesac erzielt, und
zwar Dingac, Postup, Zuljana und auf den südlichen Hängen auf Hvar, Brac und
Korcula. Plavac gibt einen vollen, runden und weichen Wein mit einem feinen,
sanften Aroma.
Dienstag, 07. Oktober
Nach dem wie zumeist üppigen Frühstück legen wir ab, bis
nach Sibenik wird motort. Nach der Ausfahrt geht ein guter Wind und wir legen
Kurs auf die Kornaten an. Unser Ziel ist die kleine Insel Smokvica südöstlich
von Opat (Insel Kornat) gelegen. Da das Wetter sehr stabil ist, ankern wir in
der Bucht von Lojena, gleich nach der Einfahrt in eine kleine westlich gelegene
Nebenbucht. Wir liegen ganz allein und erleben einen gigantischen Sternenhimmel.
Helmut sieht auch gleich die eine oder andere Sternschnuppe (wünscht sich aber
immer dasselbe!)
Mittwoch, 08. Oktober
Anker auf um 09:15 Uhr. Wir setzen Segel und legen Kurs
zwischen die Inseln des Archipels „Kornaten“. Es wirkt alles wie eine echte
Mondlandschaft.
In Mana machen wir diesmal keinen Zwischenstopp. Die noch übriggebliebenen
Kulissen des Films „Tobendes Meer“ mit Maria Schell werden wir mit Moni und
Helmut beim nächsten Törn besuchen. Michael hat sicherlich im nächsten Jahr die
Gelegenheit dazu.
Am Abend liegen wir in Dugi Otok, in der Telascica Bucht. Zu dieser Jahreszeit
gibt es natürlich viele frei Bojen. Wir entscheiden uns für eine im hinteren
Teil bei den Skolj-Inseln. Nach dem Anleger gehen Helmut und Moni auf Exkursion
an Land. Helmut fährt das Dinghi, obwohl das erste Mal alleine, wie ein alter
Hase bzw. Seebär. Paddel sind natürlich dabei, falls Motor nicht mehr anspringen
sollte o.ä..Gekocht wird heute wieder an Bord und anschließend können wir wieder
jeder auf seine Weise den Sternenhimmel genießen. Da es irgendwann zu feucht an
Deck wird, machen wir es uns im Salon gemütlich und haben viel zu Lachen beim
„Hornochsenspiel“.
Donnerstag, 09. Oktober
Unser Plan, gleich nach dem Frühstück, vor den Steilklippen
an einer Boje festzumachen geht voll auf. Es sind noch keine größeren
Touristenboote unterwegs, so dass der Landgang zu dem Salzsee und den Klippen
sehr schön wird. Wir sind fast alleine unterwegs und können die Gegend gut
erkunden. Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg zur Insel Ugljan, in die
Ankerbucht vor Muline. Auch hier ist um diese Jahreszeit ein Platz an einer der
4 Bojen kein Problem. Wir sind die einzigen Touristen in dem kleinen Hafen.
Leider hat das einzige Restaurant am Wasser die Saison schon beendet. Der nette
Hafenmeister, der die kleine Bar an der Mole betreibt, erklärt sich bereit, für
uns eine Kleinigkeit zu kochen. Er besteht darauf, dass ich das Fleisch und die
Calamari in seinem Kühlschrank begutachte und schlägt vor, dazu Brot und Salat
zu reichen. Ich finde alles in Ordnung und er legt los mit den Vorbereitungen.
Boje kostet uns in dem Fall nichts, da wir ja in seinem Restaurant essen. Der
Abend wird ein absolutes Highlight. Nachdem der Wirt in der kleinen Küche
nebenan kochen muss und um diese Jahreszeit kein Personal mehr beschäftigt hat,
erklärt er uns, dass wir uns mit Getränken aus der Bar und dem Kühlschrank
selbst versorgen müssen und das der Job der beiden Frauen sei. Er Küche, sie
beide Bar! Moni und Ingeborg schwingen sich also hinter den Tresen und füllen
die Gläser, die sie zuerst mal gewienert haben. Bier, Rotwein, Grappa von der
Mama des Wirtes, alles ist ausreichend vorhanden. Auch den Pilawa hat er uns am
Fernseher schnell noch eingestellt, bevor er in seine Küche verschwindet. Wir
haben richtig Spaß und das einfache Essen, das er uns kurze Zeit später serviert
ist günstig und schmeckt außerdem! Eins ist sicher, wenn wir im nächsten Jahr
wieder in der Nähe sind, werden wir beim Hafenmeister in Muline wieder
einkehren. An Bord zurück wird noch eine Rund Karten gespielt. Selbst Michael
findet Kartenspielen inzwischen gar nicht mehr so schlecht. Immer wieder müssen
wir aber über unser Essenserlebnis lachen.
Freitag, 10. Oktober
Leinen los, heute ist definitiv der letzte Tag auf See. Wir
nehmen Kurs auf die Durchfahrt zwischen Ugljan und Rivanj, um dann Richtung
Südost den Zielhafen „Marina Dalmacia“in Sukosan anzusteuern. An der Tankstelle
geht es sehr entspannt zu. Ohne Wartezeit legen wir sofort an und füllen unseren
Dieseltank auf. 20 Motorstunden sind es doch geworden. Schnell noch den
Benzinkanister für den Außenborder aufgefüllt und schon legen wir bei Nautic
Adria am Steg 2 an. Gut dass der Wolfgang Stuis zum Basisleiter einen guten
Draht hat, denn hier liegen wir wesentlich besser als am eigentlichen
Transitsteg 20. Da wir zeitig dran sind und es heute besonders sonnig und warm
ist, wollen Moni und Helmut nach dem Anleger noch ein bisschen an den Strand
liegen (Moni badet sogar). Noch am Nachmittag wird das Schiff außen abgespritzt
und die Backskisten aufgeräumt. Den Salon und die Kojen heben wir uns für den
Samstag auf.
Samstag, 11. Oktober
Nach dem Frühstück heißt es mal wieder, Taschen packen, den
letzten Feinschliff an Deck herstellen und das Schiff für die nächste Crew
freimachen. Moni hat mir den Job des Polierens aller Edelstahlteile wie:
Reelingsstützen, Heck-und Bugkorb, Geräteträger abgenommen. Ich habe keine
Chance, obwohl ich auch sehr gerne poliere. Helmut holt sein Auto bei der
Pension Anna ab, alles i.O. Noch einen letzten Cappucino im Marinarestaurant und
dann verabschieden wir Moni und Helmut. Micheal fährt mit uns beiden zurück. Wir
müssen dann leider doch noch ein paar Stunden auf die Nachcrew warten. So gegen
13:30 Uhr kommt dann der Stuisbus an. Dem neuen Skipper erkläre ich dann noch
die wichtigsten technischen Dinge an Bord und dann starten auch wir zur
Heimfahrt.
Eine schöne Woche ist wieder mal zu Ende. Wir waren eine
lustige Truppe und wir freuen uns, dass es auch Michael, der schon viel
Törnerfahrung hat, so gut gefallen hat, und Moni und Helmut, bisher Nichtsegler,
auch total begeistert waren.
Wir hatten immer viel Spaß mit euch und hoffen, dass ihr
mal wieder dabei seid!
Mast- und Schotbruch
iwi
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Karibik
im Februar 2010 für ca. 4 Wochen
von St. Martin nach Grenada.
Kroatien 2010.
Sommertörn August, ab bis Pula.
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