Samstag
14. April,
nach gutem Flug und kurzer Fahrt mit zwei Taxis in
die Marina Can Pastilla standen wir vor unserem Schiff.
Der Eincheck mit dem Mitarbeiter der
Charterfirma
„Latitud 0“
war ok.
Leider regnete
es ununterbrochen in Strömen, so dass die halbe Mannschaft vom Einkauf
kommend
klatschnass wurde.
Die
Kojen wurden noch belegt und mit einem Abendessen in der Nähe der Marina
klang der Abend aus.
Sonntag
15. April, Marina Can Pastilla – Port Andraitx (vor Anker)
Jose` (von Latitud
0) hatte mich schon vorgewarnt. Das Ablegen in dem extrem engen Teil der
Marina
erforderte tatsächlich noch vier helfende Hände um uns von den noch
liegenden Booten abzuhalten.
Mit vereinten Kräften gelang es und wir motorten dann noch ein kurzes Stück Richtung Pt.Cala Figuera.
Dann stand der
Wind so gut, dass wir mit Halbwind bis Raumschotkurs bis Port Andraitx
segeln konnten.
Jürgen packte unterwegs sein Akkordeon aus und spielte zur
Einstimmung aus seinem Repertoire ein paar Seemannslieder. Den Ankerplatz
hatten wir gut gewählt. Der Anker saß wie hineinbetoniert und in nur kurzer
Entfernung erreichten wir einen Steg an der Uferpromenade. Das Dinghi und
der Außenborder waren in Ordnung. Nach kurzem Spaziergang durch den Ort
gab’s ein wunderbares Abendessen in einem Art Wintergarten mit Blick auf den
Hafen.
Ausklang war dann auf dem
Boot.
Montag 16. April, Port Andraitx – Ibiza, Portinatx (vor Anker)
Punkt 5:00
Uhr stand ich auf und stellte das Kaffeewasser auf den Herd. Wir wollten
spätestens um 6:00 Uhr los. Unser Ziel, Portinatx im Nordosten von Ibiza war
etwa 50 sm entfernt. Alle fanden es recht aufregend, im Dunkeln Anker auf zu
gehen und aus dem gut befeuerten Hafen auszulaufen. Schwimmwesten für Alle
waren obligatorisch. Leider meinte es der Wind in den ersten zwei Stunden
nicht so gut mit uns, also motorten wir erst mal ca. 10 sm . Der
Sonnenaufgang über Mallorca war toll und entschädigte uns dafür. Das zweite
Highlight waren Delfine, die uns ein Stück begleiteten. Insgesamt hatten wir
bis Portinatx etwa 1/3 Motorstrecke. Die Bucht ist sehr schön, wir waren die
einzige Yacht. Mit dem Dinghi wurde übergesetzt und zu Fuß die Bucht
erkundet. Zwei ganz mutige Badegäste planschten sogar im Wasser, was Edgar
und Jürgen auch zu einem Bad animiert hat. Ich selbst bin diesbezüglich ein
Warmduscher und gehe erst ab 22° Wassertemperatur im Meer baden. Ein kleines
Restaurant war geöffnet und hatte sogar Kuchen im Angebot. Mit herrlichem
Blick auf die Bucht und unser Boot schlürften wir den mit reichlich frischer
Sahne servierten Cappucino. Zum Abendessen verwöhnte uns Edgar mit einer
klasse Thunfischpasta. Dazu servierte er mehrere Flaschen köstlichen
spanischen Rotwein. Das Leben kann echt so schön sein.
Dienstag 17. April Portinatx – Ibiza Stadt, Club Nautico (an der
Außenmole)
Nach wie
meistens gigantischem Frühstück an Bord lichteten wir gegen 9:30 Uhr den
Anker. Das Ziel Ibiza Stadt lag nur etwa 20 sm entfernt, so konnten wir nach
dem Anlegen im Club Nautico am Gästekai noch einen ausführlichen Rundgang
durch die Stadt und auf das Kastell machen. Das Wetter animierte zum Besuch
eines Straßencafes. Nur mit leckerem Kuchen konnte der Wirt nicht dienen,
also begnügten wir uns mit ein paar Muffins. Am Abend waren wir schlichtweg
zu faul um noch mal in die Stadt zu laufen und aßen leckeren Fisch im
Clubrestaurant.
Mittwoch
18. April Ibiza Stadt – über Espalmador nach Tagomago (vor Anker in der
Westbucht)
Den ganzen
Tag gab es tollen Wind aus Ost. Das Etappenziel Espalmador und danach die
Insel Tagomago konnten wir so bequem unter Segel (Vollzeug) anlaufen. In
der weitläufigen Bucht Puerto del Espalmador gingen wir an eine der
zahlreichen Bojen. Auch hier waren wir das einzigste Boot. Offensichtlich
ließen sich viele Segler vom schlechten Wetter in der Woche zuvor
abschrecken. Die leicht karibisch wirkende Bucht gehörte uns allein. Nach
kurzer Rast (ca. 1 Stunde) hieß es Leinen los nach Tagomago. Es folgte ein
absolutes Highlight. Jürgen’s Bemühungen einen Fisch zu fangen wurden
belohnt. Ein kapitaler Thunfisch zappelte am Haken. Kaum an Bord, folgte ein
zweiter Fisch, der sich aber leider kurz vor dem Heck losriss. Wir konnten
mangels genügender Kenntnisse nicht erkennen, um was für einen Fisch es sich
handelte, aber es war auf jeden Fall ein riesiges Exemplar. Vermutlich wäre
unsere Bordküche von diesen Dimensionen gesprengt worden. Der Ankerplatz in
der Westbucht von Tagomago war windgeschützt, die Wetterlage war
diesbezüglich auch stabil. Wolfgang war nur der kleine Schwell, der unser
Boot ab und zu traf, zu heftig. Gott sei Dank waren wir alleine in der
Bucht. Nach dem wieder leckeren Abendessen (Thunfischpasta a la Edgar)
stimmten wir zum Rotwein und zum Schifferklavier vom Jürgen, Seemanns- und
sonstige Lieder an.
Donnerstag
19. April Tagomago – Mallorca, Port Andraitx (vor Anker)
Den
ursprünglichen Plan, von Espalmador aus zu den Cabreras zu segeln und von
dort aus zurück nach Can Pastilla hatten wir aufgrund der Wettervorhersage
bereits gestern geändert. Für die 80 sm zu wenig Wind und auch noch von NO.
Also gegen 9:00 Uhr Anker auf in Tagomago und Kurs auf Port Andraitx. Ein
herrlicher Segeltag begann. Chris stand zum ersten Mal unter Segel am Ruder.
Er machte seine Sache gut. Unseren Anker ließen wir an der selben Stelle wie
am vergangenem Sonntag fallen. Abends gab’s leckeres Essen und guten
Wein in
einem Restaurant, gleich am Hafen.
Freitag 20. April Port Andraitx – Can Pastilla
Völlig
erholt und ohne Zeitdruck frühstückten wir und ließen schon mal die
vergangenen Tage Revue passieren. Der letzte Tag auf See begann. Durch die
Bucht von Palma steuerten wir vorsichtig durch ein großes Regattafeld und
nahmen Kurs auf Can Pastilla. Zum Navigieren genügt hier ein Blick in den
Himmel. Unentwegt starteten Flugzeuge über den Hafen Can Pastilla. Noch 48 l
Diesel getankt und schon lagen wir wieder an einer Muring der Fa. Latitud 0,
an der Westmole. Auscheck war gleich nach dem Einlaufen.
Gemäß
Logbuch haben wir 211 Seemeilen zurückgelegt
So gegen
16:00 Uhr war das Gröbste gepackt und wir machten uns auf den Weg nach
Palma. Mit dem öffentlichen Bus günstig und kein Problem. Der Nachmittag und
Abend war sehr schön, Palma allein ist an und für sich schon eine Reise
wert. Später am Abend, beim Absacker an Bord, kam dann schon ein wenig
Wehmut auf. 2008 werden wir auf jeden Fall wieder gemeinsam eine Woche auf
dem Wasser verbringen.
Samstag
21. April Auscheck und Heimflug |