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Sail away ...

Zweiter Törnabschnitt (14 Tage) eines vierwöchigen  Segeltörns in der Karibik

( kleinen Antillen) im Februar 2004

 

Nach gründlichem "klar Schiff machen"  und " Technik-Check" war nur wenig Zeit zum durchzuatmen, die alten Mitsegler flogen 

zurück, die neuen kamen in Etappen an. Klaus und Britta hatten bereits ein paar Tage in einem Hotel in Martinique verbracht

und trafen am Samstag Nachmittag per Taxi in Le Marin am Liegeplatz ein.

Wir hatte bereits vorab telefonisch Kontakt, um aber unnötige Wege vom Taxi zum Boot zu vermeiden, fing ich sie vor dem

Hafenoffice ab und begleitete sie das letzte Stück zu dem Parkplatz der in unmittelbarer Nähe des Liegeplatzes war.

Erich, Antje und Phillip kamen etwas verspätet an, ihr Flieger musste wegen einem Krankheitsfall zurück zu den Azoren und

dort zwischenlanden.

No Problem, am nächsten Tag waren Dank der Eindrücke über das Boot und die Umgebung, die Strapazen schnell wieder

vergessen.

Erich, Klaus und Britta hatten zum Teil schon Segelerfahrung, aber mit Antje und Philipp waren auch zwei echte Neulinge an

Bord.

Zu Beginn des Törns wussten wir natürlich noch nicht, wie gut es der Wettergott für die nächsten 14 Tage mit uns meinen

würde.

Angenehme Temperaturen, schöner gleichmäßiger Wind zwischen 3 und 5 Beaufort, leichte See, Regen nur dreimal und das

Nachts, alles in allem optimal.

Vielleicht stimmte es doch mit dem Spruch, "wenn Engel reisen", bessere Bedingungen kann man wirklich nicht mehr

bekommen.

Nach gründlicher Einweisung und Sicherheitsbelehrung ging es am Sonntag unter Motor raus aus der Marina in die Bucht Cul

de Sac le Marin.

Die ersten Manöver klappten für eine nicht eingespielte Crew sehr gut, was noch fehlte waren brauchbare Knoten, aber auch

die klappten  nach ein paar Tagen fast perfekt.

Das erste Abenteuer war der Biss eines Baracudas von ca. 50 cm Länge. (Vielleicht waren es aber auch 60 cm.)

 

Britta zog lässig an der Angel und meinte: Wilfried ich glaube da ist einer dran.

Und tatsächlich, ein Prachtkerl den wir nach Rücksprache mit einem Fischer bezüglich der Genießbarkeit, am Abend auf

einem Gemüsebett im Backofen schmorten.

Einfach super.

St.Lucia genauer die Marigot Bay war das erste Etappenziel, viel karibischer geht’s fast nicht mehr. Das Wasser türkisfarben,

die Hänge um die Bucht voll Palmen und blühenden Sträuchern. Wir kamen aus dem Schwärmen nicht mehr heraus, auch

 Ingeborg und ich, die wir schon ein paar Mal hier waren, hatten wieder völlig andere Eindrücke als beim letzten Mal.

Der für unsere Mitsegler erste karibische Trink an der Bar bei Dolittle schmeckte übrigens köstlich.

Am nächsten Tag war in der Bucht von Soufriere der Segeltag zu Ende bevor er überhaupt richtig begonnen hatte.

Landgang war das Stichwort, schon gespannt gingen unsere Mitsegler von Bord um den "Drive in Vulkan", die Insel, den

tropischen Garten und das schöne Städtchen anzuschauen.

Alle schwärmten in Superlativen.

Zum Abendessen ging's ins nahe gelegene Restaurant des Hummingbird Resort.

Hier galt die Parole, sich auf keinen Fall über die Preise aufzuregen, das kostet nur Nerven und ändert nichts. Auch in diesem

Punkt ist es ratsam, sich gleich die karibische Mentalität anzueignen und Alles ganz locker zu sehen.

Das nächste Ziel war Beqiua genauer dort Port Elizabeth. Eine herrliche Bucht mit vielen Ankerliegern, aber deshalb auch mit

einem bestimmten Flair.

Nette Leute, von den Beamten bis zur Marktfrau alles freundliche Gesichter, im Einklarierungsbüro sah ich seit langem einmal

wieder jemand vom Zoll lachen.

Über Mustique wo in Basils Bar wieder einmal vergeblich auf Mick Jagger gewartet wurde, aber ansonsten sehr schöne

Eindrücke gesammelt werden konnten, segelten wir weiter in Richtung Tobago Cays.

Schön war zu erkennen, dass der Begriff der Augapfelnavigation hier seine Berechtigung hat. Die gesamte Farbpalette der

Natur tat sich während der Einfahrt ins Horse Shoe Reef auf.

Es folgten zwei wunderschöne Schnorchel- und Badetage die durch kleinere Erkundungsgänge auf den Inseln angereichert

wurden.

In diesem Paradies verwöhnte ich die Crew zum Frühstück mit selbstgebackenem Brot.

Union Island muss man am Sonntag gesehen haben, vom Rhythmus der Steelband bei Lambis wird man förmlich mitgerissen.

Jeder Gast ging auf seine eigene Art mit, der eine schnippte lässig mit den Fingern, andere wippten mit dem Fuß und die ganz

Mutigen tanzten auf der Tanzfläche vor der Band.

Das Showprogramm vom Lambi ist wirklich sehenswert, mit der Masse ist es schon eine außerordentliche Leistung, so durchs

Lokal zu wirbeln. Die Tänzerin war sehenswert und ganz gut bestückt, klasse wie sie die Leute zum mitmachen animierte.

Unser Philipp kam ganz groß raus, war er doch der Gewinner des Limbo Wettbewerb's.

Wir vermuteten, dass die Tänzerin ihn durch häufigen Körperkontakt zu Höchstleistungen anspornte.

Ein schöner Abend den wir uns auch durch urplötzlich eintretende atmosphärische Störungen nicht verderben ließen.

Bevor wir uns auf den Rückweg machten, waren Palm Island und Petit St. Vincent weitere Stationen unserer Reise.

Vor Canaun machten wir uns noch mit Schnorchel und Flossen auf die Suche nach dem im Revierführer beschriebenen

Kanonenboot das auch ohne Tauchgerät nur mit Flossen, Brille und Schnorchel ausgestattet gut zu sehen war.

Da mit einer Boje gekennzeichnet fanden wir die Position relativ schnell und sprangen ins Wasser. Ingeborg hielt inzwischen in

einigem Abstand das Boot konstant auf der Stelle, so dass sie uns auf das vereinbarte Zeichen hin wieder aufnehmen konnte.

Sehr schön waren die Aufbauten im klaren Wasser zu erkennen, meiner Ansicht nach ist ein Wrack schon etwas

beeindruckendes. Für die Tiere und Pflanzen unter Wasser war das Wrack schon Normalität, sie hatten es ganz in Beschlag

genommen.

Bequia die Friendship Bay ein  Ankerplatz zum träumen, wir waren nun definitiv auf dem Rückweg.

Eine weitläufiger Strand, ein kleines Hotel mit einer hübschen Bar (Hocker wie in einem Kettenkarussell). Für eine Nacht war

die Bucht unser Liegeplatz bevor wir uns von Port Elizabeth aus inder Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um 02:30 Uhr auf

den Weg nach St.Lucia zur Rodney Bay machten.

Der Start bei Dunkelheit war für die Crew ein tolles Erlebnis, konnten doch endlich einmal  die Lichter anderer Boote nicht nur

vom Ankerplatz aus gedeutet werden. Unser Radar funktionierte zuverlässig, so dass Abstände und Peilungen zu anderen

Booten oder Inseln leicht ermittelt bzw. durchgeführt werden konnten.

Wunderschön war es, die aufgehende Sonne auf dem Wasser unter Segel zu erleben.

Ohne sentimental zu sein, es war aber auch wirklich sehr schön.

Bedingt durch die guten Windverhältnisse schafften wir die zu segelnden 80sm leicht, der Anker fiel vor der Rodney Bay bereits

am Frühnachmittag.

Hier genossen wir beim Baden  noch einmal das herrliche warme Wasser, keiner wollte  so recht glauben, dass dies schon

fast das Ende des Törns war.

Jeder hing seinen Gedanken nach, alle träumten irgendwie vor sich hin.

Abends verlegten wir uns in die Bucht vor die Marina, hier lagen wir sicher vor Anker und per Dinghy ging es ins Restaurant

zum Abendessen.

Der letzte Segeltag brachte am Freitag noch einmal Abwechslung insofern, dass bedingt durch die nur noch sehr kurze

Segelzeit nach Le Marin der Rudergänger in recht kurzen Abständen wechselte. Die Uhr gab den Takt vor.

Vor der Marina in der Bucht gab es nun wirklich das allerletzte Bad, danach ging's zur Tankstelle zum Diesel auftanken.

Unser Liegeplatz, den wir vor zwei Wochen schon reserviert hatten wurde uns zugewiesen und um ca. 16:00 Uhr lagen wir fest

am Steg.

Ein Gefühl der Zufriedenheit breitete sich in mir aus, alle Mitsegler gesund und begeistert über den rundum gelungenen

Segeltörn, das Schiff tadellos in Ordnung, keinerlei negative Begegnungen.

Was wollte wir, damit meine ich meine Frau und Co-Skipperin Ingeborg und mich, mehr.

Am Abend kam schon der neue Skipper an Bord, ein untrügliches Zeichen, dass der Urlaub nun zu Ende ging.

Samstags ist nicht nur der Tag des Rückfluges, sondern auch der  Tag um klar Schiff zu machen.

Alle gemeinsam schafften wir es in respektabler Zeit der nächsten Crew ein nicht nur technisch einwandfreies, sondern auch

ein absolut sauberes Schiff zu übergeben.

Britta und Klaus blieben noch ein paar Tage auf Martinique, Erich, Philipp, Antje, Ingeborg und ich flogen am Abend

gemeinsam bis Paris um dann getrennt Richtung Stuttgart bzw. Berlin weiter zu fliegen.

ch denke, dass der eine oder andere Mitsegler sich während der vergangenen vier Wochen vom Virus "Segeln" hat anstecken

lassen und einen der nächsten Urlaube bestimmt, mit  der Ingeborg und mir, oder einem andern Skipper der Fa. Stuis-Törns

einen Segeltörn buchen wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 



» geplante Törns 2010.

Karibik
im Februar 2010 für ca. 4 Wochen
von St. Martin nach Grenada. Weiter

Kroatien 2010.
Sommertörn August, ab bis Pula.  Weiter
 
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