Dalmatnisdche Inseln Juni 2007
Crew:
Sascha, Maxi, Andrea (altbewährte Crew) Heide, Ottfried (neu in
unserer Crew)
Skipper:
Wilfried
Co-Skipper: Ingeborg
Route: Split
– Marinkovac (Hvar) – Korcula – Scedro – Hvar
Seemeilen: 187
Das
Schiff: Sun Kiss 47
„ Tiger Rag“ ist in einem
ausgezeichneten Zustand.
zu den Bildern
Im Frühjahr haben Wolfgang Stuis und Wilfried, zusammen mit
noch weiteren Helfern, die Flotte für die neue Saison vorbereitet. Auf der Tiger
Rag wurden u.a. neue Segel beschafft, die Polster komplett neu geschnitten und
bezogen, alles Holz geschliffen und mit Bootslack lackiert, sowie die gesamte
Technik überholt. Als am Schluss das Schiff in neuem Glanz erstrahlte und
friedlich an seinem Liegeplatz lag, waren alle richtig ein bisschen stolz auf
die doch schon etwas betagte Tiger.
Törnverlauf:
Samstag, 2.Juni 07
Nach ca. 1200 km Fahrt mit dem Stuis-Bus kommen wir am
Samstagmorgen, zwar ein bisschen müde aber bester Laune, gut in der Marina
Kastella in Gomolica an. Zuvor haben wir in der Marine Sukosan bei Zadar noch
Armin und Pia abgesetzt, die von dort aus mit der Chianti nach Brindisi starten.
Die Übernahme des Bootes vom Vorskipper Eddy ist
problemlos, so dass die Kojen zügig bezogen werden können und wir uns sofort
heimisch fühlen. Nachdem wir noch die letzten Vorräte eingekauft und gebunkert
haben, fahren wir am Nachmittag mit dem öffentlichen Nahverkehr nach Split. Der
Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Split ist eine der schönsten Städte in
Kroatien und, wenn irgendwie möglich, sollte man sich unbedingt die Zeit für
einen Bummel durch die netten alten Gässchen mit vielen Sehenswürdigkeiten
nehmen.
Ottfried aus Walsrode, unser 7. Mann, kommt erst gegen
22:00 Uhr mit dem Flieger an. Wir telefonieren kurz nach seiner Landung und mit
Hilfe von Ingeborg und Heide, die zufällig gerade unterwegs sind, ist es auch
für ihn problemlos in der riesigen Marina Kastella die Tiger zu finden. Gleich
beim ersten Gläschen Rotwein stellen wir fest, dass auch Ottfried gut in unsere
Crew passt.
Sonntag, 3. Juni 07
Nachdem inzwischen alle das Schiff kennengelernt haben,
Sicherheitseinweisung erledigt und Lifebelts, Schwimmwesten usw. anprobiert bzw.
verteilt sind, heißt es gegen 10:45 Leinen los mit dem Ziel Hvar bzw. den Inseln
nahe der Stadt Hvar. Die Sonne scheint und auch der Wind meint es gut mit uns.
Also können wir unter Segel noch den einen oder anderen Knoten üben und das
Bordleben genießen. Bei 8-9 kn Speed düsen wir wie auf Schienen in eine Bucht
der Insel Marinkovac. Nach mehreren Anläufen ist hier gegen 17:45 der Anker fest
eingegraben und wir nehmen unser erstes Bad im frischen, glasklaren Wasser.
Klar, dass unsere beiden Leichtmatrosen Maxi und Sascha die Ersten sind. Frisch
geduscht genießen wir bei herrlicher Abendstimmung den von unserem Törnneuling
Heide (sie zu diesem Anlass im kleinen Schwarzen) mitgebrachten Champagner.
Hierzu Spruch vom Skipper: „Champagner in der Ankerbucht führt vielleicht einmal
zur Sucht (natürlich Segeln!)“. Zum Abendessen gibt es schwäbische Maultaschen
an Bord.
Montag, 4. Juni 07
Nach, wie immer üppigem Frühstück, Anker auf um 10:30 Uhr.
Unter zeitweise gerefftem Groß (wieder 7-9 kn Speed)
geht’s mit Kurs West zur Insel Vis. Auch Heide macht es riesig Spaß. Unterwegs
besprechen wir nochmals das „Mann-über-Bord-Manöver“ und heute klappt auch der
Palstek bei allen schon perfekt. In der Bucht von Komiza legen wir uns vor
Anker.
Nachdem, hauptsächlich Sascha und Maxi wieder ausgiebig
gebadet haben und ihre Angelversuche erfolglos beendet haben, ist am späten
Nachmittag Landgang angesagt. Mit dem Dinghi kein Problem, allerdings bei 7
Leuten mit zwei Fahrten. Den Jungs macht wie immer das Dinghifahren besonders
viel Spaß.
Das Dorf ist sehr ursprünglich. Gut dass wir gleich im
ersten Restaurant, das uns gefällt, einen Tisch reservieren, denn das „Bako“
scheint hier ein Renner zu sein, was wir durchaus bestätigen können. Einen
Bäcker gibt’s hier auch, so dass Wilfried uns verspricht, am nächsten Morgen
frisches Brot zu holen. Wieder zurück an Bord lassen wir gemütlich den Abend
ausklingen.
Dienstag, 5. Juni 07
Bei noch ruhigem Wetter genießen wir zum Frühstück unser
frisches Brot bis plötzlich die für diese Bucht angekündigten Fallwinde
einsetzen. Der Kat neben uns scheint sich losgerissen zu haben und treibt an uns
vorbei. Wir beobachten die hilflose Crew (scheinbar kann keiner den Motor
starten) und den Skipper, der im Dinghi mit dem Schrubber, mangels Paddel,
seinem davontreibenden Schiff hinterherhetzt. Seine Crew scheint sich keine
Gedanken zu machen, sondern fotografiert ihn dabei noch. Irgendwann hat er es
dann auch geschafft
Unseren eigentlichen Plan, am späten Vormittag die blaue
Grotte auf der kleinen Insel Bisevo zu besuchen, müssen wir leider fallen
lassen. Wolkenverhangener Himmel und vereinzelte Regentropfen versprechen keine
blaue, sondern eher eine graue Grotte.
(Vielleicht klappt es ja im September bei unserem Törn von
Dubrovnik nach Zadar.)
Die Insel Lastovo wird wegen schlechter Windverhältnisse
und krabbeliger See (motoren bei Kotzkurs) ebenfalls gestrichen und wir richten
den Kurs auf Korcula, genauer auf die Bucht Gradina. Die sehr schöne und sichere
Ankerbucht liegt an der Backbordseite in der Einfahrt nach Vela Luka. Skipper:
„Hier liegen wir wie in Abraham’s Schoß“. Stimmt und alle zieht es mal wieder
ins Wasser. Heute sind die Jungs auch beim Angeln erfolgreich. Das Fischle ist
aber noch so klein, dass wir ihm wieder seine Freiheit geben und Spagetti
kochen. Während die Beiden dann noch eine Weile durch die Bucht paddeln,
genießen wir bei romantischem Sonnenuntergrang unseren Sundowner.
Mittwoch, 6. Juni 07
Anker auf um 10:00.
Nach kurzem Stop, längsseits an der Mole in Vela Luka zum
Wasser bunkern und kurzem Einkauf, segeln/motoren wir zur kleinen Insel Scedro.
Die Insel liegt direkt südlich von Hvar Unterwegs machen wir noch einen
Abstecher in die wunderschöne Bucht von Trstenik und Sascha schickt hier, im
karibisch blauen Wasser, seine Flaschenpost ab. In der Bucht Lovisce erwischen
wir noch die letzte Boje. Kontrolliert vom Skipper: Sie hält bombensicher. Heide
(schon sehr seefest) hat während der Fahrt einen köstlichen Hefezopf gebacken
und mit Kaffee und Kaba sind wir nicht mehr zu halten. Noch warm wird der Zopf
komplett aufgegessen.
Zum Abendessen geht’s in das Lokal des Bojenbesitzers. Die
sehr schönen Sitzplätze im Freien mit Blick auf die Bucht sind klasse. Es gibt
eine große Fischplatte mit frisch gegrillten verschiedenen Sorten für alle,
super! Allerdings treiben uns die vielen Schnaken bald wieder zurück auf unser
Boot.
Donnerstag, 7. Juni 07
Entgegen unserer seitherigen Gewohnheit starten wir bereits
um 09:30 Uhr, also ca. eine halbe Stunde früher als sonst. Gegen Mittag
erreichen wir die Stadt Hvar und gehen in der Bucht vor Anker. Skipper macht
Ankerwache, während die Crew durch das reizvolle Städtchen mit seine zahlreichen
Gässchen, Geschäften und Restaurants bummeln. Noch hier und da was eingekauft
und begeistert geht es zurück zum Schiff, wo Wilfried inzwischen den regen
Verkehr in der Bucht beobachtet hat. Nun ist es es nur noch noch ein kurzer
Schlag und um 16.00 haben wir unser Ziel erreicht. Die Bucht heißt Vira.
Wir machen an einer Boje vom Ringo fest. Ringo ist sehr
beflissen, obwohl wir sofort klarmachen, dass wir heute die Bordküche
bevorzugen. Für Ringo wohl kein Problem, Boje trotzdem kostenlos. Die Boje
gehört uns und das klare Wasser lädt zu ausgiebigem Schwimmen, Schnorcheln und
natürlich wieder Angeln ein. Heide und Ingeborg machen noch ein paar
Yoga-Übungen, da Donnerstag immer ihr Yoga-Tag ist. So genießt jeder auf seine
Weise den schönen Tag. Heute werden wir von unseren angehenden Spitzenköchen
Maxi und Sascha mit Schinkennudeln verwöhnt „mmmh super lecker“! Später haben
wir noch viel Spaß beim Mäxle-Spielen (die Jungs gucken mal ausnahmsweise kein
Sams)!
Freitag, 8. Juni 07
Um 09:30 heißt das Kommando: „Leine los“ und wir nehmen
(leider) schon wieder Kurs auf Split . Mangels Wind müssen wir außerdem auch
noch motoren.
Unterwegs hat Wilfried die Idee, nicht in Split, wo er
lange Wartezeiten vermutet, Diesel zu tanken, sondern bereits auf dem Weg
dorthin in Brac, genauer in Milna.
Schon in der langen Einfahrt sehen wir, dass diese Idee
noch mehr gehabt haben und mindestens 12 Boote vor uns sind!! Egal, also Runden
gedreht und gewartet. Gott sei Dank läuft die Warterei diszipliniert ab und wir
können bald weiter Richtung Split. Inzwischen hat es leicht angefangen zu
regnen, aber trotzdem lassen es sich die Jungs nicht nehmen, ein letztes Mal ins
Wasser zu springen und sich an einem Seil, bei langsamer Fahrt noch ein Weile
durch die Wellen ziehen zu lassen. Das macht Spaß!!
Um 15:30 Uhr erreichen wir, trotz gespenstig dunklem Himmel
über Split, relativ trocken die ACI-Marina Split (an der Tankstelle nur 2 Boote
– egal, für’s nächste Mal wissen wir es!). Wir haben Glück und dürfen noch an
einem Privatliegeplatz festmachen. Alle freuen sich, denn von hier aus kann man
ganz bequem mit dem Wassertaxi vor die Altstadt fahren, so dass wir am Abend
noch mal einen Rundgang durch Split machen können.
Am schönen Hauptplatz von Split finden wir auch bald ein
hübsches Lokal, wo „iwi“ von der Crew zum Essen eingeladen wird. Herzlichen Dank
nochmals, wir haben uns sehr darüber gefreut!
Mit einem letzten Absacker an Bord lassen wir unseren
schönen Törn etwas wehmütig ausklingen!
Samstag, 9. Juni 07
Leider haben wir in Split niemand für die Endreinigung des
Schiffes, so dass wir nach dem Frühstück und dem Packen der Taschen noch einen
Job haben. Außen mit Schlauch und Schrubber und innen mit Staubsauger und
Microfasertüchern alles auf Hochglanz bringen. Bei dieser Crew recht flott und
ohne Hektik erledigt. Auch wir übergeben der nachfolgenden Crew ein
ordentliches, sauberes Schiff, das sich in technisch einwandfreiem Zustand
befindet.
Zum Abschied stärken wir uns noch einmal im
Marinarestaurant.
Ottfried fliegt am Nachmittag von Split aus nach Hannover
zurück.
Wir fahren um 12:00 Uhr mit dem Stuis-Bus los, zurück nach
Stuttgart bzw. für Andrea und Maxi nach München.
Eine Woche ist wieder vergangen wie im Flug. Aber wir haben
uns wie immer auf dem Wasser sehr gut erholt und konnten eine Menge neue
Eindrücke sammeln. Die dalmatinische Inselwelt ist wunderschön und wir werden
sie sicher auf weiteren Törns noch genauer erkunden.
Mit Heide und Ottfried kamen zwei neue Gesichter zu uns an
Bord, die sich super in unsere schon altbewährte Crew integriert haben, die
Jungs waren gut drauf und Andrea konnte den Törn, trotz Trennungsschmerz von
ihrer 4 Monate alten Tocher, ebenfalls genießen.
Danke nochmals von iwi an die Crew für den harmonischen
und unproblematischen Törn. Uns hat es sehr gut gefallen mit Euch. Sicher sind
wir irgendwann mal wieder gemeinsam unterwegs.
Segeln macht nämlich süchtig!!!!
iwi